Markus Sturainer neuer Vorstand
der Vogtareuther Wehr
Vogtareuth - Voll besetzt war der Saal im Feuerwehrhaus bei der Jahreshauptversammlung der Vogtareuther Feuerwehr. Kommandant Michael Beier, frisch gebackener Kommandant seit gut einem Monat begrüßte die Gäste und musste in Vertretung für den im Krankenhaus weilenden 1. Vorstand Otto Eberharter durch die Tagesordnung führen. Bereits im Vorfeld kündigte Otto Eberharter an, aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für das Amt des 1. Vorstandes zur Verfügung zu stehen.
Laut Turnus wären die Neuwahlen der Vorstandschaft erst 2022 notwendig gewesen. Um aber wieder alle Posten im gleichen Wahlrhythmus zu haben, wurde entschieden nicht nur den ersten Vorstand zu wählen, sondern eine komplette Neuwahl der Vorstandschaft durchzuführen.
Bürgermeister Leitmannstetter sprach in seiner Rede vor der Wahl an, was immer mehr Vereine spüren – daß es keine Selbstverständlichkeit in der heutigen Zeit mehr ist alle Ehrenämter ohne Probleme zu Besetzen. Das war mit ein Grund, weshalb auch über eine Satzungsänderung abgestimmt wurde. Das Amt des 1. Kommandanten war bisher mit dem des 2. Vorstandes im Feuerwehrverein verbunden. Um einerseits den Kommandanten zu entlasten und andererseits dem 1. Vorstand einen Stellvertreter zu geben, wurde von der Versammlung beschlossen, diese Verbindung aufzuheben. Der 2. Vorstand wird somit eigens zur Unterstützung des 1. Vorstandes gewählt wobei die Kommandanten in Zukunft trotzdem als Beisitzer in der Vorstandschaft vertreten sein werden.
Für die Wahl zum ersten Vorstand hatte sich Markus Sturainer aus Eglham, der zur Wahl beruflich in Japan weilte, zur Verfügung gestellt. Die anwesenden Mitglieder wählten ihn dann auch Einstimmig zum neuen 1. Vorstand.
Das neue Amt des 2. Vorstandes wird in Zukunft von Josef Liegl aus Eglham ausgeübt. Kassier Thomas Treml trat für sein Amt nach 14 Jahren nicht mehr an. Für ihn wurde Simon Röllnreiter ins Amt gewählt.
Schriftführer Martin Liebl wurde ebenso wie Fähnrich Domink Loy im Amt bestätigt. Die Fahnenbegleitung übernimmt weiterhin Hans Bauer und Georg Lechner. Ergänzt wird die Vorstandschaft vom Akiven- sowie Gruppenführersprecher und dem Jugendwart.
Neben dem Tätigkeitsbericht über alle Aktivitäten im Vereinsjahr und dem Kassenbericht lobte Kassenprüfer Emmeram Stadlhuber die gute Kassenführung. Stadlhuber wurde nach bereits 32 Jahren im Amt des Kassenprüfers von der Versammlung bestätigt und übt dieses jetzt mit Wolfgang Neugebauer aus, welcher Wolfgang Rinser ablöst der nicht mehr antrat.
Mit einem Durchschnittsalter in der neuen Vorstandschaft von knapp 32 Jahren, kann der Verein gestärkt in die Zukunft blicken. In besonderer Weise natürlich auf das 150 jährige Gründungsjubiläum im Jahr 2020 gesehen.
Kommandant Michael Beier gab einen kurzen Überblick über die größeren Einsätze 2017. Es wurde zu 36 Einsätzen ausgerückt. Der Schwerpunkt lag dabei wieder bei den technischen Hilfeleistungen. Davon waren auch 3 schwere Verkehrsunfälle zu bewältigen. Erwähnung fand auch ein größerer Unwettereinsatz im August.
Jugendwart Andreas Kohrs gab noch einen kurzen Abriss über die sehr erfolgreiche Jugendarbeit in Vogtareuth. Derzeit sind bei unserer Wehr 11 Nachwuchskräfte in der Ausbildung zum Feuerwehrmann/frau.
Neben dem Grußwort von Kreisbrandinspektor Hochhäuser, welcher über Neuigkeiten auf Landkreisebene informierte, kamen noch weitere Grußworte von der Partnerfeuerwehr Niederbreitenbach in Tirol. Hier wurde von einem interessanten Pilotprojekt mit Drohnen berichtet welche mit Wärmebildkamera und Suchscheinwerfer ausgestattet sind.
In seinem Abschlussworten dankte Michael Beier nochmal den aus der Vorstandschaft ausscheidenden Kameraden und wünschte wie fast alle Vorredner in der Versammlung Otto Eberharter eine gute Besserung. Die Versammlung endete mit dem Leitspruch der Feuerwehren
– Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr.
Für jene die die erfolgreiche bestandene Leistungsprüfung länger gefeiert hatten war die Abfahrt zum Vereinsausflug am frühen Samstag morgen sichtlich zu früh -
37 Frauen und Männer starteten dann trotzdem voller Vorfreude mit unserem Busfahrer Andi Strahlhuber nach Südtirol. Den Halt für den Zustieg unseres "Exil-Feuerwehrmannes" Günthers in Langkampfen nutzen wir gleich als Kaffeepause mit einem kleinen Frühstück. Dann ging es aber schon weiter und wir waren bald in Schwaz um das dortige Silberbergwerk zu besichtigen. Nach einer Fahrt mit dem Zug in den Berg hinein bekamen wir einen interessanten Einblick in die harte Arbeit des Bergbaues. Nach dem Mittagessen im Bergwerksrestaurant ging es über den Brenner nach Bozen. Viele nutzten die Zeit für einen kleinen Stadtrundgang und genossen die italienische Sonne bei einem Kaffee auf dem Stadtplatz. Am späten Nachmittag kamen wir dann in unserem Quartier in Klausen an. Beim abendlichen Törggelen war die Stimmung hervorragend. Kurzzeitig musste der extra engagierte tiroler Musikant sein Ziach beiseitestellen, da unser Wirt und Weinbauer abendlichen Besuch von der Steuerprüfung bekam (und der Musikant wohl seine Genehmigung vergessen hatte). Da wir aber selbst gute Musikanten an Bord hatten konnten wir hier sehr gut aushelfen. Nach dem Abendessen und einigen Sangesrunden begleitet von unseren Musikern ging es dann in den Weinkeller, wo so so manches in fester und flüßiger Form probiert und verköstigt uns eingekauft wurde. Damit uns der Winzer nicht vergisst, wurde noch Boffes Feuerwehrhemd geopfert indem wir unser Emblem herausschnitten und an die Kellertüre nagelten.
Nach der Nachtruhe und dem Frühstück ging es dann wieder Richtung Norden. In Innsbruck bekamen wir dann die Glockengießerei Graßmayer vom äußerst rüstigen Seniorchef gezeigt. Nach der interessanten Führung durch das fast 500 Jahre alte Familienunternehmen kehrten wir noch zum Mittagessen und einem kurzen Stadtbummel in Innsbruck ein ehe es dann wieder zurück nach Vogtareuth ging.
Vor 2 Jahren war eine Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr Vogtareuth bei einer Besichtigung der Innstaustufe Feldkirchen/ Vogtareuth. Wir erhielten damals das Angebot wiederkommen zu dürfen sobald eine Wartung an einer der Turbinen stattfindet um dabei auch die leere Turbinenkammer und die Turbine selbst zu besichtigen. Nun war es also soweit. An einem Samstagvormittag wurden wir von den 2 Mitarbeitern Rudi Winter und Hans Soy begrüßt. Zuerst wurde uns das Bauwerk anhand einiger Schaubilder erklärt. Wir bekamen dabei eindrucksvolle Zahlen und Fakten zu hören. Dann teilten wir uns in 2 Gruppen auf und es ging an die Besichtigung. Höhepunkt war dann der Abstieg zur Turbine. Der abgeschottete und ausgepumpte Raum wirkte räumlich und akustisch wie eine Kathedrale. Beeindruckt von den Größenverhältnissen ging es dann wieder an die Oberfläche. Vorstand Otto Eberharter bedankte sich noch bei den 2 Mitarbeitern der Fa. Verbund für die wirklich eindrucksvolle und interessante Führung.